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Rückblick
auf 2013
6. März 2013
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Treffen mit Brigitte
Zypries (SPD) zum Thema "Moderner Sklavenhandel"
Am
6. März 2013 trafen sich Vertreter der Evangelischen
Allianz Darmstadt mit Brigitte Zypries (MdB und
Justiziarin der SPD-Fraktion im Bundestag). Das Treffen
diente dem Austausch zum Thema "moderner Sklavenhandel".
Zudem wurde Frau Zypries die Unterschriftenliste
überreicht.
Auf dem Bild zu sehen von links
nach rechts: Jürgen Grün (Wurzeln und Flügel,
Prayerland), Marcel Redling (Ecclesia Darmstadt),
Brigitte Zypries (SPD), Gerhard Schnitzspahn
(Johannesgemeinde Darmstadt), Dieter Kalter
(Vorsitzender Ev. Allianz Darmstadt), Markus Boulanger
(Leiter Ev. Jugendallianz Darmstadt)
(Foto: Ev. Allianz Darmstadt)
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22. Januar 2013
Leserbrief von Prof.
Dr. Dr. Thomas Schirrmacher an das "Darmstädter Echo"
Zum
"Hintergrund" des Artikels "Schaut nicht weg" - stoppt
Sklaverei
Danke für die gute und
faire Berichterstattung! Aber das, was im Kasten
"Hintergrund" die dort Interviewten sagen, möchte ich
doch richtigstellen, auch wenn der lange Bericht selbst
schon einiges richtigstellt. Da ich Hauptreferent der
Aktion der Darmstädter Evangelischen Allianz war, hätte
das Politnetz Darmstadt vor seiner Abgrenzung von den
Aktionstagen gegen Menschenhandel ja einmal in mein Buch
"Menschenhandel" schauen können, das den inhaltlichen
Hintergrund der Aktion bildete und in vielen Exemplaren
Samstag/Sonntag verkauft wurde. Da wird
selbstverständlich Prostitution und Zwangsprostitution
auseinander gehalten, wie es während der ganzen Aktion
nur um Zwangsprostitution ging - wären die Kritiker vor
Ort gewesen, hätten sie das gewusst. Das Schild
"Näherin" bezog sich ebenso auf Sklaverei (in Indien
gibt es natürlich auch "Näherin" - wie auf einem Schild
zu lesen - als normalen Beruf), wie das Schild
"Prostituierte", gemeint war natürlich immer
Menschenhandel und brutale Ausbeutung. Die Methode,
Aufmerksamkeit durch umgehängte Schilder zu erregen,
wird weltweit eingesetzt und war auch in Darmstadt
erfolgreich. Die meisten Aktionen von
Menschenrechtsorganisationen sind etwas schräg und ja
gerade deswegen erfolgreich. Deswegen eine Aktion gegen
Menschenhandel nicht zu unterstützen, ist schon
merkwürdig. Und die Betroffenen fühlen sich von so etwas
sicher weniger betroffen, als davon, dass das Polinetz
die Unterstützung für eine solche Aktion verweigert.
Vor allem aber protestiere ich gegen die Darstellung der
Evangelischen Allianz als merkwürdigem, rechten Haufen.
Die Weltweite Evangelische Allianz hat 600 Millionen
Mitglieder weltweit und ist unter anderem aus der
Antisklavereibewegung des 18./19. Jahrhunderts
erwachsen. Sie ist auch heute noch eine der aktivsten
religiösen Großverbände weltweit gegen Menschenhandel
und wurde deswegen jüngst etwa vom UN-Generalsekretär
und von Präsident Barack Obama gelobt. Dass "einige
nahestehende Missionswerke fragwürdige Einstellungen"
haben, müsste man natürlich erst einmal beweisen, sagt
aber nichts über die Evangelische Allianz aus solche.
Zudem ist man bei uns Mitglied oder nicht, aber nicht
"nahestehend". Mein Buch "Rassismus" lässt mich über
Anwürfe, "rechts" zu sein, nur schmunzeln. Ich bin aber
vor allem erschüttert, dass solch kleinliche
Abgrenzungen dazu führen, im Kampf gegen Menschenhandel
nicht zusammen zu stehen, sondern sich einen Luxus der
Fragmentisierung zu leisten, der nur den Druck auf die
Politik unnötig schmälert. Menschenhandel bringt mit die
grausamsten Menschenrechtsverletzungen hervor, da
sollten alle Menschen guten Willens zusammen arbeiten.
Ich jedenfalls bin mit meinem Thema ebenso beim Papst
gewesen, wie bei der SPD-Fraktion in
Sachsen-Anhalt, beim Mufti von Istanbul, wie bei
Polizeipräsidien und Frauenverbänden, und kann mir den
Luxus nicht erlauben, wegen anderer
Meinungsverschiedenheiten in dieser Sache nicht zu
kooperieren. In Augsburg wurde mein Vortrag flankiert
von Vertretern fast aller Parteien von rechts nach
links, vom Vorsitzenden des Ausländerbeirates ebenso wie
von Frauenverbänden, vom Oberbürgermeister ebenso wie
von Betroffenen. So wird ein Schuh daraus.
Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, Sprecher für
Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz
Der Leserbrief bezieht
sich auf den Artikel im "Darmstädter Echo", zu lesen auf
www.echo-online.de, der in Ergänzung zum
Bericht über den Flashmob gegen Sklaverei und
Menschenhandel in der gleichen Ausgabe am 21. Januar
2013 erschien.
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20. Januar 2013
Moderne Sklaverei -
das verschwiegene Verbrechen mitten in der Gesellschaft
Die Evangelische Allianz Darmstadt
thematisiert ein menschenverachtendes Tabu.
Gottesdienste zum
Start der weltweiten Allianz-Gebetswoche
Um
die 1300 Gottesdienstbesucher aus Kirchen und Gemeinden, die sich der
"Evangelischen Allianz" in Darmstadt verbunden fühlen, begingen in der
Kapelle der Ev. Marienschwesternschaft zwei aufeinander folgende
Gottesdienste mit dem gleichen Thema: "Verantwortung der Christen gegen
Sklaverei in der Prostitution". Professor Dr. Thomas Schirrmacher, ein
anerkannter Ethiker, wies mit aufschreckenden Fakten darauf hin, wie
weitverbreitet und "normal" in den westlichen Gesellschaften eine
verbrecherische Parallelwelt existiert, in der tausende junge Frauen -
oft auch junge Männer - in sklavischen Verhältnissen gegen ihren Willen
"arbeiten" müssen. Oft müssen sie 40 bis 60 Mal am Tag für alles bereit
sein, was sich "Kunden" wünschen.
Viele wurden mit falschen Versprechungen aus dem Ausland gelockt, in
inszenierte Schuldenfallen getrieben, bedroht und ausgebeutet. Europa
ist das Zentrum dieser Machenschaften, Deutschland ein Hauptdrehkreuz.
Es hat die Struktur einer "Industrie", in der Schwindel erregende
Summern verdient werden, die von den Mafia-Systemen eingenommen werden -
die missbrauchten Frauen sind an diesen Gewinnen so gut wie nicht
beteiligt. Offensichtlich habe die Gesellschaft und auch die Politik
bisher weitgehend "weggeschaut". Inzwischen werden, so Schirrmacher,
dann doch immer mehr Menschen für diese Machenschaften sensibilisiert.
Er wies darauf hin, dass es zur ureigensten Tradition der
"Evangelikalen" Christen gehöre, schon seit Jahrhunderten ihre Stimme
für diese Menschen zu erheben und sich dafür einzusetzen, dass den
missbrauchten Menschen geholfen werde. So hätten im 18. Jahrhundert der
Bibel verpflichtete Christen in langwierigen Prozessen dafür gesorgt,
dass die Sklaverei schließlich geächtet und verboten wurde. Keiner hätte
damals ahnen können, dass sich dieses Phänomen in moderner Form
Jahrhunderte später wieder ausbreite auf zur Zeit geschätzt 27
Millionen.
Pastorin
Gaby Wentland von "Mission
Freedom" berichtete, wie sie einzelne Frauen aus den Klauen der
Mafia in Hamburg befreien und ihnen zu einer neuen Existenz verhelfen
konnten. Dass die traumatisierten Menschen oft durch die Zuwendung zum
christlichen Glauben auch psychisch auf einen Weg der Stabilisierung
kamen, ermutigte die Teilnehmer der Gottesdienste, sich diesem Thema
besonders zuzuwenden. Die City-Kirche in Darmstadt hat seit ca. 8 Jahren
einen Hilfsdienst für in der Sexindustrie gefangene Menschen.
Während des Gottesdienstes wurde ein Brief an die Bundestagsabgeordneten
vorgelesen. Die große Mehrheit der Besucher bekräftigte dieses Anliegen,
sodass einige hundert Unterschriften gesammelt werden konnten. Das gemeinsame Gebet in den
Gottesdiensten war ein "Startschuss" für Aktionen, die sich aus
dem Thema ableiten sollen.
Predigt
im 2. Eröffnungs-Gottesdienst von Prof. Dr. phil. Dr. Theol. Thomas
Schirrmacher
MP3-Datei, 13,6 MByte, ca. 45:30 Min. (zum Speichern: rechte
Maustaste, speichern unter...)
Die Datei darf nur zur nicht-kommerziellen Verwendung geladen, kopiert
und verbreitet werden. Jede kommerzielle Nutzung ist untersagt, ebenso
jede Form der inhaltlichen oder klangverfremdenden Nachbearbeitung. Die
Rechte bleiben beim Redner.



(Fotos:
Joachim S. Müller, Ev. Allianz Darmstadt) |
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20. Januar 2013
Flashmob
und Demo gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei
Die
Passanten staunten nicht schlecht, als sie sich gegen 14:30 Uhr
plötzlich auf dem Luisenplatz in Darmstadt in einem Labyrinth aus rund
250 "eingefrorenen Sklaven" befanden. Die Evangelische Allianz Darmstadt
hatte zu der ungewöhnlichen Aktion aufgerufen. Ziel des Flashmobs (einer
spontanen Menschenansammlung) war es auf das Thema Menschenhandel und
Sklaverei im 21. Jahrhundert hinzuweisen. "Wir leben in einem Zeitalter
der Sklaverei", so Pastor Marcel Redling, Sprecher auf der
anschließenden Kundgebung. "Heute gibt es rund 27 Millionen Sklaven, so
viele wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit."
Zu dem Flashmob waren Jung und Alt gekommen. Jeder der Teilnehmer hatte
ein Pappschild auf dem z. B. zu lesen war "Dodo, 13 Jahre alt,
Kindersoldat im Kongo", "Lylin, 17 Jahre alt, Näherin auf den
Philippinen" oder "Nadja, 19 Jahre alt, Zwangsprostituierte,
Straßenstrich Darmstadt". Ab 14:30 Uhr war jeder für 20 Minuten zu einem
Labyrinth aus Sklaven "eingefroren". Die erstaunten Passanten mussten so
durch dieses spontane Sklavenmeer gehen. Viele blieben still stehen,
mancher nickte zustimmend, andere schüttelten betroffen den Kopf. Auf
der folgenden Kundgebung erklärten die Initiatoren die ungewöhnliche
Aktion: Man wollte den vielen unbekannten Sklaven einen Namen geben.
Pastor Samuel Diekmann rief die Teilnehmer mit "Viva la Reformation"
dazu auf, sich gegen den Menschenhandel und für Freiheit und
Gerechtigkeit stark zu machen. Ihm folgte Gaby Wentland von "Mission
Freedom e.V.", einer Arbeit unter Zwangsprostituierten in Hamburg.
Wentland berichtete von ihren Aktivitäten in Hamburg und rief dazu auf
auch in Darmstadt und Hessen nicht die Augen vor diesem Problem zu
verschließen.
In einem "Marsch der Freiheit" marschierten die Teilnehmer schließlich
unter Polizeischutz durch die Darmstädter Fußgängerzone und
demonstrierten lautstark für eine Sensibilisierung und eine
gesellschaftliche Ächtung jegliche Form von Ausbeutungen und Versklavung
von Menschen.
Die Veranstaltung war die Auftaktveranstaltung der Evangelischen Allianz
Darmstadt zu einer ganzen Themenwoche. Ab Sonntag, 20.01.2013, wird sich
die Evangelische Allianz eine ganze Woche mit dem Thema Menschenhandel
auseinander setzen, zusammen beten, vernetzen und das "Evangelium der
Freiheit" in den Mittelpunkt stellen.
Kundgebung,
Samuel Diekmann
MP3-Datei, 11,9 MByte, ca. 14:30 Min. (zum Speichern: rechte
Maustaste, speichern unter...)
Kundgebung,
Gaby Wentland
MP3-Datei, 12,0 MByte, ca. 14:30 Min. (zum Speichern: rechte
Maustaste, speichern unter...)
Die Dateien dürfen nur zur nicht-kommerziellen Verwendung geladen,
kopiert und verbreitet werden. Jede kommerzielle Nutzung ist untersagt,
ebenso jede Form der inhaltlichen oder klangverfremdenden
Nachbearbeitung. Die Rechte bleiben beim Redner.
Zum Bericht im Darmstädter Echo vom 21. Januar 2013

(Fotos: Ev. Allianz Darmstadt)
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Rückblick auf 2012
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29. Januar 2012 Internationaler Gottesdienst im
Darmstadtium
Mit
etwa 1800 Besuchern war der diesjährige Internationale Gottesdienst im
Darmstadtium erneut die bislang größte christliche Veranstaltung in
Südhessen, die zum wiederholten Mal im Darmstädter Kongresszentrum
stattfand. Die Tageszeitung „Darmstädter
Echo“ titelt: „Die Freude springt einen an“ und zitiert
Oberbürgermeister Jochen Partsch weiter: „Das bin ich ja gar nicht
gewohnt von Gottesdiensten", und zu Gerhard Schnitzspahn, Pfarrer der
Ev. Johannesgemeinde: „Gerade noch haben Sie wie Jimi Hendrix an der
E-Gitarre das Lied ,Lobe den Herrn‘ eingeleitet, und jetzt kommen Sie
ohne Überleitung zum Grußwort des Dekans. Die Kraft Gottes wirkt in
Ihnen, das ist erkennbar“. Sichtlich positiv überrascht von der Freude
und der ehrlichen Begeisterung in einem Gottesdienst fand der
Oberbürgermeister in seinem Grußwort persönliche Worte und betonte die
Bedeutung christlicher Werte für unsere Gesellschaft und bei der
Ausübung seines Amtes.
Der kristallklare Acappella-Gesang der
Koreanischen Gemeinde überzeugte das staunende Publikum, und die in
landestypischen Kleidern farbenfroh gekleideten Afrikaner begeisterten
mit Groove und leidenschaftlichem Gospel. Auch der Saal sang mit
Intensität die gemeinsamen Lieder, begleitet von den „Pastors and
Angels“, einer Band, deren Musiker allesamt Pastoren und Pfarrer sind
und stimmlich von Sängerinnen und Sängern der Allianzgemeinden verstärkt
wurden. Anstatt antiquierter Kirchenklänge ertönten E?Gitarrensounds und
Schlagzeugrhythmen, sodass auch ein über 300 Jahre alter
Kirchenklassiker richtig zeitgemäß klang.
 International
wurde auch die Predigt gehalten, indem sie im Wechsel auf der Bühne ins
Englische übersetzt wurde. Gastredner Jürgen Werth (ERF Medien,
Wetzlar) ermutigte, die Veränderung durch Jesus zu suchen und zu
erwarten. Anhand seiner Lebensgeschichte zeigte er, wie Gott eine
zerrüttete Persönlichkeit zum Besten wandeln kann. Dennoch muss man
nicht erst tief fallen, um eine tiefgehende Veränderung zu erleben.
Niemand dürfe sich als perfekt oder für abgeschlossen halten. Diese
Selbstzufriedenheit führt zu Stillstand. Dagegen ist derjenige, der
immer wieder Veränderung durch Jesus erfährt, wirklich am Leben. Haben
wir uns ihm anvertraut, findet unser Leben auf dieser Erde schließlich
im Himmel eine Vollendung, derer wir uns wieder neu bewusst werden
dürfen. In Erwartung dessen gilt schließlich das Thema des
Gottesdienstes: „Alles wird gut!“
Bewegend
war der Einzug der Träger von internationalen Fahnen. Viele bunte Farben
belebten die gesamte Bühne. Christen, die aus dem Ausland kommend heute
in Südhessen leben, beteten für die Regierung in Berlin, für die
Ordnungskräfte und Hilfsorganisationen in unserer Stadt und dass unser
Oberbürgermeister und das Stadtparlament weise und von Gott gesegnete
Entscheidungen treffen mögen, damit es der Region gut gehe. Für Schutz
und Frieden für die Menschen in den Ländern der arabischen Welt und in
Nigeria betete ein koptischer Christ aus Ägypten. Auch der Segen für
Palästina, Israel und das jüdische Volk wurde nicht vergessen.
Schließlich wurde der Gottesdienst mit
dem biblischen Segen beendet, den mehrere internationale Vertreter in
ihrer Muttersprache verkündeten. Alle Beiträge zeigten deutlich, dass
Christen, die sich von Gott zusammenführen lassen, eine herzliche,
internationale Einheit bilden, die ein Segen für den Einzelnen und für
unsere Gesellschaft ist.
Ein
Teil der Kollekte wird Projekten in Darmstadt gespendet, die sich für
die Hilfe und Integration von Familien mit Migrationshintergrund
einsetzen.
Der Internationale Gottesdienst war die
Abschlussveranstaltung der
Allianz-Gebetswoche in Darmstadt, die jedes Jahr weltweit im Januar
angeboten wird. Zwischen 100 und 300 Christen aus verschiedenen
evangelisch gesinnten Kirchen und Freikirchen trafen sich dieses Jahr
täglich an wechselnden Orten in Darmstadt, um für die Stadt, unser Land
und aktuelle internationale Anliegen zu beten.
Predigt
von Jürgen Werth als MP3-Download
(rechte Maus, speichern unter...)
(Fotos:
Joachim S. Müller) |
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